© Philipp Steil * 2022
Im Jahre 1988 brachte Dual den CS 505-3 auf den Markt. Der 505-3 ist vollständig manuell zu bedienen -
d.h. der Tonarm wird mittels Lift am Anfang der Rille aufgesetzt und hebt lediglich am Ende
automatisch ab - mit Abschaltung des Antriebsmotors. Beim Tonarm wurde die bewährte U.L.M
(UltraLowMass)-Technik eingesetzt mit einem Tonarmkopf aus Carbon-Fiber, der verwindungssteifer ist
als Aluminium und dabei um das Doppelte leichter. Angetrieben wird der Plattenspieler mit einem
16pol. Synchronmotor über einen präzisionsgeschliffenen Flachriemen. Ein Full-Size-Floating Chassis
verhindert wirksam Störungen durch Trittschall und akustische Rückkopplung. Standardausstattung
beim Tonabnehmer war das MM-System U.L.M 65 E mit elliptischer Nadel. Meinem Exemplar hatte ich
ein U.L.M 68 E und eine Ortofon DN 20 NE - Abtastnadel spendiert. Der Verkaufspreis lag 1988 bei ca.
500,-- DM.
Dual CS 505-3 Audiophile Concept
Ab 1990 folgte der "kleine Bruder" des 505ers - der DUAL CS 503-2 Audiophile Concept. Der Plattenteller
wird durch einen Riemenantrieb mittels tacho-geregeltem Gleichstrommotor angetrieben. Das Netzteil
ist zur Vermeidung von Stör-Einstreuungen vom Gerät getrennt. Dazu gab's serienmässig einen Magnet-
Tonabnehmer vom Typ Dual ULM 63 E - mit einem biradial geschliffenen Abtastdiamanten DN 163 E (vgl.
Ortofon OMB10). Die Ausstattung ist auch hier eher puristisch: Gehäuse aus MDF, Subchassis aus Stahl
mit der Mechanik zur Tonarmsteuerung - auf Gummielementen gelagert. Manuell zu bedienender
Tonarm-Lift, Geschwindigkeits-Umschaltung 33 / 45 Umin und am Ende der Rille wird der Tonarm
abgehoben und der Antrieb ausgeschaltet. Trotz der Folienbeschichtung wirkt das Chassis wertig und ist
blitzsauber verarbeitet. Der einzige Kritikpunkt an diesem Dreher ist das schwachbrüstige
Antriebsmotörchen, das gelegentlich auch zu geräuschvollem Lauf neigt. Verkauft wurde das schöne
Stück 1990 für ca. 400,-- DM. Einstufung der Zeitschrift "Stereoplay" ebenfalls 1990 "Spitzenklasse III".
Dual CD5150RC Audiophile Concept
Es ist kein Geheimnis, daß einige Geräte der Audiophile Concept-Serie, Ergebnis einer Zusammenarbeit
mit ROTEL sind - was sich auch beim Board-Layout diverser Verstärker (CV5600) oder besonders deutlich
beim äußeren Erscheinungsbild des oben gezeigten CD-Players CD5150 RC feststellen lässt. Bei letzterem
können die Bedienungsanleitung und die Fernbedienung 1:1 vom Rotel RCD 855 übernommen werden.
Das Gehäuse ist ganz aus Metall und präsentiert sich kantig-schlicht. Die Front wird durch eine massive
Platte aus gebürstetem Aluminium gebildet. Es sind auch hier - serientypisch - wenige
Bedienungselemente vorhanden, dazu gehört die IR-Fernbedienung RC 500. Damals noch nicht
selbstverständlich, hatte der 5150 außer den vergoldeten Analog-Ausgangsbuchsen auch einen Koaxial-
Digitalausgang. Bei dem eingesetzten Laufwerk handelt sich sich um das bewährte Philips CDM 4/19 mit
Schwenkarm-Technik. Die Umwandlung der Bit-Pakete übernimmt ein Doppel-16-Bit D/A-Wandler vom
Typ TDA 1541, ebenfalls von Philips.
Dual CD5070RC Audiophile Concept
Der einfachere, der beiden CD-Player dieser Serie. Insgesamt noch etwas puristischer gehalten als
sein Bruder, bleibt es doch ein Geheimnis, wieso Dual diesem Player einen regelbaren
Kopfhörerausgang spendiert hat - und dem 5150 RC nicht? Aufgrund der völlig anderen Bauweise
und des abweichenden Board-Layout ist es auch anzunehmen, dass der 5070 von einem anderen
Hersteller (Denon?) als der 5150 gebaut wurde. Das zeigt sich nicht nur bei der Lasereinheit
sondern auch im Falle des D/A-Wandlers - während beim 5150 der bewährte Philips TDA 1541
seinen Dienst tut - hat man beim 5070 auf einen 16-Bit Wandler (PCM56P) des nicht weniger
renommierten Herstellers Burr-Brown zurückgegriffen.
90er Jahre
HiFi-Tuner CT 5750
Er bietet die Möglichkeit, bis zu 20 Stationen abzuspeichern, autom. und manuelle Feinabstimmung,
Sendersuchlauf, zusätzliche Rauschunterdrückung, AM/FM, und passt ansonsten durch das Design perfekt
zum CD-Player.
Der Ct 5750 mit geöffnetem Deckel
Beim CC5850 RC Audiophile Concept ist die obligatorische, schwarze Front aus Aluminium auch wieder
Kennzeichen der Serie. Das 5850 wurde mit 2 Motoren + 3 Köpfen ausgestattet. Es ist für Normal- CRO2-
und Metall-Cassetten geeignet, Dolby B und C sind ebenfalls mit an Bord. Besonderheiten: Manueller Bias-
Einsteller, MPX-Filter, autom. Banderkennung, Multifunktionsdisplay mit Peak-Hold Anzeige und digitalem
Bandzählwerk. An Aufwand für das Wesentliche - guten Klang - hat Dual nicht gespart: Sowohl die
Messwerte als auch einfach nur der Sound, können überzeugen - z. B. Übertragungsbereich bei Metal-
Tapes 25 - 19000 Hz ! Beim Blick in das Innenleben fällt der schräggestellte Netztrafo auf - nein, der
Konstrukteur war nicht betrunken - das ist die billigste Methode um den Einfluss von Streufeldern auf die
Platinen-Elektronik zu reduzieren - übrigens ist auch bei diesem Gerät die Nähe zum ROTEL RD 865 nicht zu
übersehen.
Das Hifi-Cassetten Deck: CC5850RC
Der Verstärker CV 5670 Audiophile Concept
Schon die maximale Leistungsaufnahme von 500 Watt lässt vermuten, dass man es hier nicht mit einem
Leichtgewicht zu tun hat, dem man aber Unrecht tun würde, wollte man seine Fähigkeiten nur auf
Lautstärke reduzieren!
Der 5670 ist der einzige Verstärker der Audiophile Concept - Serie, dem Dual einen streufeldarmen
Ringkerntransformator spendiert hat. Die Sinus-Leistung an 8 Ohm liegt bei 2 x 100 Watt bei einer
Leistungsbandbreite von 6-95000 Hz und einem Klirrfaktor (bei 2/3 Leistung) von < 0.01 %. Die
Eingangsbuchsen für MM/MC-Tonabnehmer (getrennt) und CD sind vergoldet. Die CD + MC-Phono-Eingänge
sind per Direktschaltung auf der Front zuschaltbar, wobei dadurch auch die Signalwege "direkter" werden. Für
den CD-Hochpegeleingang wird ein Signal-Rauschabstand von 100 dB angegeben. Weniger "berauschend"
(ein Wortwitz...) ist beim 5670 leider der MC-Phono-Eingang: Dieser rauscht nämlich durchaus und macht
beim Einsatz eines entsprechenden Tonabnehmers eher einen externen MC-Vorverstärker sinnvoll. Wirft man
einen Blick unter die Haube, fallen außer dem schweren, durch eine Metallhülle abgeschirmten Trafo auch die
4 x 8200 µF-Elkos und die 8 Leistungstransistoren in der Endstufe auf. Auch dieser DUAL war 1991 der
"Stereoplay" gut genug, um die Note "Spitzenklasse III" zu verleihen. Der Kaufpreis damals - ca. 800,-- DM.